Aktuelles

Luna Grosselli verteidigt Dissertation über HEYLiFE

Anfang März hat unsere ehemalige Mitarbeiterin Luna Grosselli ihrer Doktorarbeit verteidigt, in der sie die Entwicklung und Evaluation des HEYLiFE Programm für Jugendliche darstellt. Die Dissertation bietet eine fundierte Übersicht über die Epidemiologie und Risikofaktoren von Suizidalität bei Jugendlichen sowie einen Überblick über bestehende Theorien zur Entstehung von suizidalen Gedanken und Versuchen.

Die Forschung zu theoretischen Rahmenwerken und Programmbewertungen zeigt, dass HEYLiFE ein vielversprechendes Präventionsprogramm ist, das in den deutschsprachigen Regionen weiter ausgebaut und implementiert werden sollte. Dr. Grosselli’s Arbeit hebt weiterhin Forschungslücken hervor, die in Zukunft untersucht werden sollten, wie etwa die gezielte Ansprache von Jungen oder Personen mit hohem Risiko sowie die vergleichende Wirksamkeit von spezifischen Präventionsprogrammen im Vergleich zu breiten präventiven Ansätzen.

Wir gratulieren Luna ganz herzlich und sind stolz darauf, dass sie mit ihrer Arbeit einen bedeutenden Beitrag zur Forschung im Bereich schulbasierte Prävention leistet und hoffen, dass die Ergebnisse zur Weiterentwicklung von HEYLiFE und ähnlichen Programmen beitragen werden.

Die Dissertation können Sie hier herunterladen.

Referentenentwurf Suizidpräventionsgesetz

Am 28. November hat das BMG den Referentenentwurf zur Suizidprävention veröffentlicht. Er enthält verschiedene Maßnahmen, wird jedoch in großen Teilen nicht konkret. Wesentliche Aspekte der Prävention, wie die Verhaltens- und Verhältnisprävention sowie die umfassende Palette und Vielfältigkeit niedrigschwelliger Versorgung, werden leider vernachlässigt. Ebenso wird die Methodenrestriktion – die Maßnahme mit der höchsten Evidenz – nur oberflächlich behandelt, obwohl sie ein zentraler Bestandteil der im Mai vorgestellten Präventionsstrategie ist.

In seiner gegenwärtigen Form erscheint der Gesetzentwurf unvollständig und der Bedeutung der Suizidprävention in keiner Weise angemessen. Wir empfehlen die Einbringung des Antrags in das Kabinett in die nächste Legislaturperiode zu verschieben und dadurch die nötige Überarbeitung realisieren zu könne. Dabei sollten die Expertisen von Personen, Institutionen und Fachgesellschaften einfließen, die über umfassende Erfahrung in allen Belangen der Suizidprävention und -forschung verfügen, um sicherzustellen, dass der Entwurf den Herausforderungen dieser Thematik gerecht wird.

Am Donnerstag den 05.12. haben wir unsere Kritik an dem Entwurf in die Anhörung der Verbände eingebracht und hoffen auf eine Überarbeitung des Entwurfes. Unsere schriftliche Stellungnahme finden Sie hier.

Foto: The Climate Reality Project (unsplash)

Konsensuskonferenz zur S3-Leitlinie Suizidalität

Die Entwicklung einer S3-Leitlinie zur Suizidalität im Erwachsenenalter soll die Versorgung und Prävention in Deutschland stärken. Dazu fand gestern die Konsensuskonferenz in Frankfurt am Main statt. Expert*innen aus über 40 Fachgesellschaften, darunter das Werner-Felber-Institut e.V., arbeiten daran, klare Standards für den Umgang mit Suizidalität zu schaffen, die medizinische und niedrigschwellige Angebote einbeziehen. Die Leitlinie zielt darauf ab, Qualitätsindikatoren für die Behandlung von suizidalen Menschen festzulegen und die Strukturen und Prozesse in den Einrichtungen zu verbessern. Der Abschluss des Projekts ist für Januar 2026 geplant.