Aktuelles

Foto: Ioann Mark Kuznietsov (unsplash)

Suizidzahlen für 2023 veröffentlicht

Heute hat das Statistische Bundesamt eine Pressemitteilung zur Entwicklung der Suizidzahlen in Deutschland herausgegeben. Es zeigt sich leider, dass die Zahlen 2023 gegenüber 2022 erneut gestiegen sind – um 1,8% auf nunmehr 10.300 Suizide pro Jahr. Der Anstieg ist vor allem durch die Zunahme der Suizide bei Frauen zu erklären (+8%) – die Rate der Männer nahm um 0,3% ab. Sie liegt aber mit 73% immer noch deutlich über der Suizidrate bei Frauen.

Auch beim Alter zeigen sich einige Verschiebungen ab. Während Suizide bei den unter 25-jährigen abnahmen, stiegen Sie bei den hochbetagten deutlich an. Diese Entwicklung kann auch mit der sich ändernden Altersstruktur erklärt werden. Gleichzeitig ist der Suizid bei den unter 25-jährigen jetzt die häufigste Todesursache.

Zahlen und Daten sind wichtig und Risikogruppen zu erkennen und Präventionsmaßnahmen entsprechend zu planen und durchzuführen. Aber der morgige Weltsuizidpräventionstag erinnert uns auch daran, dass es eben nicht nur Zahlen sind, sondern hinter diesen Daten Schicksale und unendliches Leid von Betroffenen und Zugehörigen steckt. Es ist wichtig diesem Thema Raum und Öffentlichkeit zu geben.

Eine Übersicht über die bundesweiten Veranstaltungen für den 10.09.2024 finden Sie hier.

Die vollständige Pressemittelung des Statistischen Bundesamtes finden Sie unter diesem Link.

WFI in Rom

Letzte Woche hatten wir die Möglichkeit, auf der European Symposium on Suicide and Suicidal Behaviour (ESSSB) Projektergebnisse des Werner-Felber-Institut e. V. vorzustellen und mit anderen Expert:innen zu diskutieren.
Am Donnerstag präsentierte Susanne Knappe die Evaluationsergebnisse des HEYLiFE Präventionsprogramms in einem Symposium zu Suizidprävention in Schulen. Tatsächlich ist das Programm eines der wenigen, die evaluiert werden und nachweislich wirksam sind. Ute Lewitzka stellte die Datenbanken des WFI vor, die einen wesentlichen Teil unserer Forschungsarbeit ausmachen. Hier sind die Kliniksuiziddatenbank, die suizidologische Forschungsdatenbank und das Hotspot Register zu nennen. Katharina König gab anschließend einen umfassenderen Einblick in den Aufbau der Kliniksuiziddatenbank und berichtete erste Ergebnisse. Mittlerweile beteiligen sich schon 135 Kliniken an der Erhebung.

513 Männer starben 2022 durch Suizid in Sachsen

Mit der Aktion „513 T-Shirts“ möchten wir zum Welttag der Suizidprävention auf die alarmierend hohe Zahl der Männer-Suizide aufmerksam machen. Die Shirts werden am 15. September 2024 um 10:00 Uhr auf dem Platz vor dem Militärhistorischen Museum Dresden ausgelegt. Jedes einzelne T-Shirt steht für einen Mann, der sich im Jahr 2022 in Sachsen suizidiert hat.

Jährlich versterben in der Bundesrepublik Deutschland ca. 10.000 Menschen durch Suizid. Die höchste Suizidrate innerhalb Deutschlands ist in Sachsen zu verzeichnen. Dabei suizidiert sich alle fünf Tage ein Mensch in diesem Bundesland. Rund 75 % der Suizidenten sind dabei männlich.

Wir möchten mit dieser Aktion mehr Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema erhalten und das Tabu brechen damit Menschen sich trauen darüber zu sprechen, wenn es Ihnen schlecht geht.