Unsere Gesellschaft altert – und damit wachsen die Anforderungen an Hospiz- und Palliativangebote. Doch noch immer haben nicht alle Menschen den gleichen Zugang zu einer würde- und vertrauensvollen Begleitung am Lebensende. Wer sich in bestehenden Strukturen nicht willkommen oder verstanden fühlt, nimmt Unterstützungsangebote häufig gar nicht oder erst sehr spät in Anspruch. Solche Barrieren können das Vertrauen in die Hospiz- und Palliativarbeit schwächen – und die Belastung von Betroffenen und Angehörigen zusätzlich erhöhen.
Um besser zu verstehen, wo solche Hürden entstehen, untersucht das Werner Felber Institut e.V. in Kooperation mit dem Deutschen Hospiz- und Palliativverband e.V. (DHPV), welche Erfahrungen haupt- und ehrenamtlich Tätige in Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland mit Diskriminierung machen. Dabei richtet die Studie den Blick auf alle Ebenen: auf Erfahrungen von Patient*innen und Bewohner*innen ebenso wie auf Diskriminierungserfahrungen innerhalb der Teams – zwischen Kolleg*innen, zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen oder in der Zusammenarbeit mit Angehörigen.
Ziel der Studie ist es, ein genaueres Bild davon zu gewinnen, wie Ungleichheiten und Ausschlüsse in der Versorgung entstehen können – und welche Bedingungen nötig sind, damit Hospiz- und Palliativarbeit für alle Beteiligten ein Ort der Offenheit, Achtsamkeit und Zugehörigkeit bleibt. Nach einer ersten Online-Umfrage werden derzeit qualitative Interviews mit Fachkräften und Ehrenamtlichen geführt. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, das Bewusstsein für Diskriminierungserfahrungen in der Hospiz- und Palliativarbeit zu schärfen und Wege aufzeigen, wie Strukturen so weiterentwickelt werden können, dass alle Menschen – unabhängig von Herkunft, Identität oder Lebenssituation – auf verlässliche Begleitung und Unterstützung am Lebensende zählen können. Eine gute Hospiz- und Palliativversorgung sowie Trauerarbeit sind für uns Bestandteil der Suizidprävention.
Aktueller Förderzeitraum: 01.08.2025 bis 31.12.2027
Fördermittelgeber: Deutscher Hospiz- und Palliativverband
Ansprechpartnerin: Jonas Reinckens
Kontakt: reinckens@felberinstitut.de
